Welt-Aids-Tag 2024

Leben mit HIV – anders als du denkst?

Die Kampagne

Das eigene Wissen auf den Prüfstand stellen, sich Vorurteile bewusstmachen und korrigieren – das gelingt am besten im Kontakt mit den Menschen, um die es geht. In der gemeinsamen Kampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), der Deutschen Aidshilfe (DAH) und der Deutschen AIDS-Stiftung (DAS) zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember steht darum dieses Jahr der Dialog im Vordergrund. 

Unter dem Motto „Leben mit HIV. Anders als du denkst?“ berichten starke Persönlichkeiten mit HIV von ihrem alltäglichen Erleben, ihrem HIV-positiven Coming-out und ihrem Umgang mit Widerständen.

Leben mit HIV heute

HIV ist heute gut behandelbar, wenn auch noch nicht heilbar. Hoch effektive Medikamente verhindern die Vermehrung des Virus im Körper. HIV-positive Menschen bleiben bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung gesund, erkranken also nicht an Aids. HIV ist unter Therapie nicht übertragbar.

Fast alle erleben Diskriminierung

Bei der Online-Befragung „positive stimmen 2.0“ gaben 90 Prozent der Befragten an, sie würden gut mit ihrer HIV-Infektion leben. Drei Viertel fühlten sich gesundheitlich nicht oder nur wenig eingeschränkt. 95 Prozent berichteten jedoch von mindestens einer diskriminierenden Erfahrung in den letzten zwölf Monaten aufgrund von HIV. 52 Prozent gaben an, durch Vorurteile in ihrem Leben beeinträchtigt zu sein.

Benachteiligung, Zurückweisung und Berührungsängste kommen in allen Lebensbereichen vor, wie eine Umfrage der Deutschen Aidshilfe zeigt: Knapp ein Viertel der Befragten wollte mit HIV-positiven Menschen lieber nicht Geschirr oder Sportgeräte teilen, ein Fünftel fürchtete sich, dieselbe Toilette zu benutzen. Nur die Hälfte der befragten Menschen würde eine HIV-positive Person küssen, die ihnen sympathisch ist. Dabei ist HIV in keiner dieser Situationen übertragbar, unter Therapie auch beim Sex nicht.

Welt-Aids-Tag am 1. Dezember

Der Welt-Aids-Tag ist der Tag der Solidarität mit HIV-positiven Menschen und des Gedenkens an die an Aids Verstorbenen. Er wird seit 1988 jedes Jahr am 1. Dezember begangen. Die wichtigsten Ziele sind ein diskriminierungsfreier Umgang und Zugang zu medizinischer Versorgung für alle Menschen weltweit.

Bitte teilen Sie die Inhalte der Kampagne und sprechen Sie mit anderen Menschen darüber.  Zeigen Sie Schleife und setzen Sie mit uns ein Zeichen gegen Diskriminierung!

 

Weitere Informationen zur Kampagne gibt es auf www.welt-aids-tag.de.

Unsere Veranstaltungen zum Welt-Aids-Tag

Freitag, der 29. November bis Sonntag, dem 1. Dezember

Rote Schleife erstrahlt am HDI-Hochhaus

An der Fassade des HDI-Hochhauses nahe der Wilhelm-Heinrich-Brücke in Saarbrücken wird vom 29. November bis zum 1. Dezember jeweils morgens von 6 – 9 Uhr und abends von 16 – 22 Uhr eine große Rote Schleife erstrahlen. Wir setzen damit ein deutliches Zeichen gegen die Diskriminierung von Menschen mit HIV und für Akzptanz.

Herzlichen Dank an die TSG Bauunternehmung GmbH und Henrik Elburn, die dies ermöglichen.

Die Rote Schleife ist weltweit das Symbol der Solidarität mit Menschen, die mit HIV leben.

Samstag, der 30. November

Informationsstand und Teddyverkauf in der Diskontopassage

Von 12:00 - 17:00 Uhr werden wir mit einem Stand in der Diskontopassage in Saarbrücken vor Ort sein, über die Welt-Aids-Tags-Kampagne informieren und Spenden sammeln. Auch die aktuellen Aids-Teddys können dort gekauft werden.

Informationsstand und Spendensammeln im Staatstheater Saarbrücken

Auch in diesem Jahr dürfen wir im Saarländischen Staatstheater in Saarbrücken anlässlich des Welt-Aids-Tages Spenden sammeln. Herzlichen Dank für diese tolle Unterstützung!

Im Großen Haus des Saarländischen Staatstheaters findet ab 19:30 Uhr eine Aufführung des Balletts ROMEO UND JULIA statt. Wir werden ab 19 Uhr mit einem Informationsstand vor Ort sein, über den Welt-Aids-Tag informieren und während der Pause und nach der Vorstellung Spenden sammeln.

In der Alten Feuerwache wird ab 19:30 Uhr das Schauspiel IM ZERBROCHENEN KRUG aufgeführt. Wir werden nach der Vorstellung Spenden sammeln.

 

Sonntag, der 1. Dezember

Queergottesdienst

Der Queergottesdienst der QueereChristen Saar-Pfalz e.V. zum Welt-Aids-Tag findet am 1. Dezember um 18 Uhr in der kath. Pfarrkirche Maria-Hilf in der Saarbrücker Straße 72 in 66130 Saarbrücken-Brebach statt. Wir werden vor Ort sein. Weitere Informationen über die regelmäßig stattfindenden Queergottesdienste gibt es unter queergottesdienst-saar.de.

 

Pressemitteilung des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit und der Aidshilfe Saar

Welt-Aids-Tag 2024: „Leben mit HIV. Anders als du denkst?“

HIV ist heute gut behandelbar. Die regelmäßige Einnahme effektiver Medikamente verhindert die Vermehrung des Virus im Körper so weit, dass HIV nicht mehr übertragbar ist und Menschen mit HIV ein gutes und langes Leben führen können.  

Dennoch erleben fast alle Menschen mit HIV immer noch Diskriminierung und Ausgrenzung. Benachteiligung, Zurückweisung und Berührungsängste kommen dabei in allen Lebensbereichen vor. Dies thematisiert auch die aktuelle bundesweite Kampagne zum Welt-Aids-Tag.

Gesundheitsminister Dr. Magnus Jung: „Diskriminierung ist eine Hürde, die nicht nur das Leben der Betroffenen erschwert, sondern auch den Zugang zu Prävention und geeigneter medizinischer Versorgung behindert. Hier muss ein Umdenken stattfinden – und das beginnt bei jedem Einzelnen von uns.“

„In Saarbrücken werden wir ein deutlich sichtbares Zeichen gegen die Diskriminierung von Menschen mit HIV und für Akzeptanz setzen“, freut sich Frank Kreutzer, Geschäftsführer der Aidshilfe Saar. An der Fassade des HDI-Hochhauses nahe der Wilhelm-Heinrich-Brücke in Saarbrücken wird vom 29. November bis zum 1. Dezember morgens von 6 – 9 Uhr und abends von 16 – 22 Uhr eine große Rote Schleife erstrahlen. Herzlichen Dank an die TSG Bauunternehmung GmbH und Henrik Elburn, die dies ermöglichen. Die Rote Schleife ist weltweit das Symbol der Solidarität mit Menschen, die mit HIV leben.

In der Welt-Aids-Tags-Kampagne steht in diesem Jahr der Dialog im Vordergrund. Unter dem Motto „Leben mit HIV. Anders als du denkst?“ berichten starke Persönlichkeiten mit HIV von ihrem alltäglichen Erleben, ihrem HIV-positiven Coming-out und ihrem Umgang mit Widerständen. Die Kampagne regt dazu an, das eigene Wissen auf den Prüfstand zu stellen, sich Vorurteile bewusst zu machen und zu korrigieren.

„Menschen mit HIV brauchen weiterhin unsere Unterstützung“, so Kreutzer. „Informieren Sie sich, seien Sie solidarisch und tragen Sie am Welt-Aids-Tag sichtbar eine Rote Stoffschleife.“

Aids-Teddy 2024

Dieses Jahr gibt es ihn als Patchwork Teddy. Von Kopf bis Fuß wurden nur Materialien aus Restbeständen verarbeitet. Er kostet 7 Euro.

Der Teddy ist ein Symbol der Menschlichkeit und Solidarität mit Menschen, die mit HIV oder Aids leben. Die Idee stammt von Heiko Sobel, der lange Jahre als Aids-Pfarrer arbeitete und seit bereits 1999 jedes Jahr einen neuen Teddy entwirft. Der Teddy ist inzwischen ein international geschütztes Markenprodukt und für viele Bärenfans ein Sammlerstück. Er trägt das Ökö-CE-Label.

Mit dem Kauf unterstützen Sie unser Engagement für Menschen, die mit HIV leben und in der Primärprävention.

Es gibt auch noch Restbestände des Teddys 2021/22 und 2023.

2.200 HIV-Neuinfektionen in 2023

Laut Robert Koch-Institut ist die Zahl der HIV-Neuinfektionen seit 2007 zurückgegangen, steigt aber bei heterosexuellen und Drogen injizierenden Menschen.

Rund 2.200 Menschen haben sich im Jahr 2023 in Deutschland mit HIV infiziert. Die Zahl der HIV-Neuinfektionen in Deutschland lag damit wieder ungefähr auf dem Niveau wie vor der Covid-19-Pandemie. Insgesamt ist die Zahl der HIV-Neuinfektionen – bei leichten Schwankungen – seit 2007 gesunken.

Rund 1.200 HIV-Neuinfektionen betreffen demnach Männer, die Sex mit Männern haben (MSM). Der seit 2007 beobachtete Rückgang geht ausschließlich auf diese Gruppe zurück.

Etwa 620 Menschen haben sich auf heterosexuellem Wege infiziert. Bei etwa 380 Menschen wurde HIV durch intravenösen Drogenkonsum übertragen. In beiden Gruppen verzeichnet das RKI seit einigen Jahren einen leichten Anstieg.

Ende 2023 lebten in Deutschland rund 96.700 Menschen mit HIV (76.700 Männer und 20.000 Frauen). Bei etwa 8.200 Personen wurde die Infektion bisher nicht diagnostiziert. Im Saarland lebten 910 Menschen mit HIV (710 Männer und 200 Frauen). Hier wurde in 75 Fällen die HIV-Infektion bisher nicht diagnostiziert.

Die Schätzungen des Robert-Koch-Insitutes zu HIV/Aids in Deutschland und im Saaland (Stand: Ende 2023) finden Sie hier.