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1.900 HIV-Neuinfektionen in 2022

Laut Robert Koch-Institut ist die Zahl der HIV-Neuinfektionen in den letzten 15 Jahren zurückgegangen, steigt aber bei heterosexuellen und Drogen injizierenden Menschen.

Rund 1.900 Menschen haben sich im Jahr 2022 in Deutschland mit HIV infiziert, 100 mehr als im Vorjahr. Insgesamt ist die Zahl der HIV-Neuinfektionen – bei leichten Schwankungen – seit 2007 gesunken. Diese Schätzung hat das Robert Koch-Institut (RKI) am 23. November in seinem Epidemiologischen Bulletin veröffentlicht.

Rund 1.000 HIV-Neuinfektionen (53%) betreffen demnach Männer, die Sex mit Männern haben (MSM). Der seit 2007 beobachtete Rückgang geht vor allem auf diese Gruppe zurück. In den letzten drei Jahren blieb die Zahl der Neuinfektionen bei MSM stabil.

Etwa 520 Menschen (27%) haben sich auf heterosexuellem Wege infiziert, davon 310 Frauen (16%) und 210 Männer (11%). Bei etwa 370 Menschen (19%) wurde HIV durch intravenösen Drogenkonsum übertragen. In beiden Gruppen verzeichnet das RKI seit einigen Jahren einen leichten Anstieg.

Anders als in den letzten Jahren, wird es in diesem Jahr keine detaillierte Einschätzung der epidemiologischen Lage vor dem Welt-Aids-Tag geben. Informationen zur Prävalenz, zur Behandlungskaskade sowie die Eckdaten für Deutschland und die Bundesländer werden erst zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht. Dem RKI liegen nicht alle erforderlichen Daten zur medizinischen Versorgung von Menschen mit HIV in Deutschland vor. Hier werden Informationen aus verschiedenen Quellen zusammengeführt, unter anderem um die Zahl der Menschen mit HIV-Therapie zu errechnen. Dies ist erforderlich, weil es in Deutschland für diese Zahl aus Datenschutzgründen keine zentrale Erfassung gibt.