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Bildungsminister übergibt die neuen Richtlinien zur Sexualerziehung

Am 2. Juli 2013 übergab Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD) die neuen Richtlinien zur Sexualerziehung für den saarländischen Unterricht an den LSVD Saar in der Geschäftsstelle "LSVD Checkpoint".

Seit 2010 forderte der Lesben- und Schwulenverband Saar (LSVD) im Verbund mit pro familia, der Aids-Hilfe Saar e.V., der Arbeiterwohlfahrt des Saarlandes, der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft und dem Diakonischen Werk, die Überarbeitung der zuletzt im Jahre 1990 geänderten Richtlinien zur Sexualerziehung im Saarland.

„Mit den neuen Richtlinien zum Sexualkundeunterricht können wir nach über zwanzig Jahren die Sexualerziehung an den Schulen den gesellschaftlichen Entwicklungen anpassen“, erklärte Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD).

Zu den gesellschaftlichen Veränderungen gehöre u.a. ein gewandeltes Rollenverständnis von Frauen und Männern, ein zeitgemäßes Verständnis von Partnerschaft und Familie, aber auch die (All-) Gegenwart von Themen zur Sexualität in den Medien.

Gastgeber Hasso Müller-Kittnau, Sprecher des LSVD Saar und LSVD-Bundesvorstand, hielt es für besonders bemerkenswert, dass die Richtlinien nicht durch eine einsame Entscheidung des Bildungsministers zustande kamen, sondern einstimmig vom Kabinett der Landesregierung verabschiedet wurden. Müller-Kittnau: „Es macht uns stolz, dass sich unsere Vorschläge für eine moderne Sexualerziehung an saarländischen Schulen allesamt in den neuen Richtlinien wiederfinden.“

Der Aids-Hilfe Saar war es darüber hinaus ein Anliegen, dass das Thema HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen auch weiterhin in die schulische Sexualerziehung eingebunden wird.
In Anhängen der Richtlinien befinden sich weitergehende Informationen für Lehrerinnen und Lehrer, so dass sie gezielt Ansprechpartner für die einzelnen Themenbereiche finden. Die Aids-Hilfe und ihre Kooperationspartner sind im Anhang 2 aufgeführt.

Die neuen Richtlinien zur Sexualerziehung an saarländischen Schulen gelten als die zur Zeit fortschrittlichsten Unterrichtsvorgaben im Bundesgebiet.