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Die HIV-Neuinfektionsrate stabilsiert sich im Saarland auf niedrigem Niveau.

Am 24. November veröffentlichte das Robert-Koch-Institut seine Schätzungen zur Entwicklung der HIV-Infektionen in Deutschland und den einzelnen Bundesländern für das Jahr 2021.

Die Zahl der geschätzten HIV-Neuinfektionen lag 2021 im Saarland wie im Jahr zuvor bei 15. 2019 wurde die Zahl der HIV-Neuinfektionen noch auf 20 geschätzt. 2018 waren es 25 Neuinfektionen und in den Vorjahren sogar jeweils 30. Deutschlandweit lag die Zahl der jährlichen Neuinfektionen seit 2006 stabil bei etwa 3.000. Seit 2016 sind die Neuinfektionen rückläufig und lagen 2021 wie im Jahr zuvor bei 1.800.

Rückgänge bei den Neuinfektionen waren in den letzten Jahren ausschließlich in der Gruppe der Männer, die Sex mit Männern haben, zu verzeichnen. Die Zahlen sind von 2.800 im Jahr 2007 auf 1.000 im Jahr 2021 sehr deutlich gesunken. Auch im Saarland zeigt sich dieser Trend und dokumentiert den Erfolg unserer seit 2007 bestehenden Präventionskampagne "Gudd druff!", die sich an Männer, intersexuelle und Trans*-Menschen richtet, die Sex mit Männern haben.

Nach Einschätzung des RKI ist der Rückgang der Neuinfektionen "primär auf die effektive und frühere Behandlung von Menschen mit HIV und die gestiegene Testbereitschaft, breitere Testnagebote und frühere Diagnose von Infektionen zurückzuführen". Die HIV-Präexpositionsprophylaxe PrEP senkt das individuelle HIV-Infektionsrisiko drastisch, unklar ist allerdings in welchem Umfang die epidemiologische Gesamtentwicklung positiv beeinflusst wird.

Ende 2021 lebten in Deutschland rund 90.800 Menschen mit HIV (72.700 Männer und 18.100 Frauen). Bei etwas 8.600 Personen wurde die Infektion bisher nicht diagnostiziert. Im Saarland lebten 910 Menschen mit HIV (720 Männer und 190 Frauen). Hier wurde in 75 Fällen die HIV-Infektion bisher nicht diagnostiziert.

Mehr Informationen zu HIV/Aids in Deutschland und im Saarland finden Sie in  unter Epidemiologie im Download-Bereich.