Anlässlich ihres 40-jährigen Bestehens führte die Aidshilfe Saar am 3. April zusammen mit dem Verband Queere Vielfalt Saar (LSVD+) und in Kooperation mit der Stiftung Demokratie Saarland einen Fachtag zum Thema "Trans*-Kinder und -Jugendliche: Herausforderungen und Chancen im Umfeld von Schule, Kinder- und Jugendhilfe" durch. Der Fachtag wurde ermöglicht durch eine Zuwendung aus Toto-Mitteln durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit. 50 Fachkräfte aus den Arbeitsbereichen Schule, Kinder- und Jugendhilfe nahmen teil.
„In den letzten 40 Jahren konnten wir Vieles bewegen und verändern. Im Jubiläumsjahr wollen wir aber nicht nur Rückschau halten, sondern den Blick auch auf die aktuellen Herausforderungen und die der Zukunft richten“, begründet Frank Kreutzer, Geschäftsführer der Aidshilfe Saar, in seiner Begrüßung die Initiative für diesen Fachtag und ergänzt: „Wir wollen Fachkräfte aus den Arbeitsbereichen Schule, Kinder- und Jugendhilfe dabei unterstützen, in ihren Einrichtungen ein soziales Umfeld zu schaffen, das es Trans*-Kindern und -Jugendlichen ermöglicht, sich wohl und sicher zu fühlen.“
Sozialminister Dr. Magnus Jung, der die Schirmherrschaft über den Fachtag übernommen hatte, dankte in seinem Grußwort der Aidshilfe für ihr wichtiges Engagement während der letzten 40 Jahre. Er betonte die Bedeutung des Themas dieses Fachtages gerade in einem sich verändernden gesellschaftlichen und politischen Umfeld und sicherte die Solidarität und Unterstützung der Landesregierung zu. Mit der Verabschiedung des Selbstbestimmungsgesetzes im letzten Jahr durch die Bundesregierung sei ein wichtiger Meilenstein für Trans*-Menschen gesetzt worden. Er dankte dem LSVD+ für seine Arbeit und freute sich, dass er mit „Stadt, Land, Queer“ ein Projekt des LSVD+ fördern könne, das Beratungs- und Unterstützungsangebote für queere Menschen auch im ländlichen Bereich anbietet.
Am Vormittag konnten sich die Teilnehmenden bei Vorträgen informieren. Julie Bost und Marc Nicholls, beide Mitarbeitende im Checkpoint des Verbandes Queere Vielfalt Saar referierten über „Begrifflichkeiten geschlechtlicher Vielfalt“. Der Vortrag des Sexualpädagogen Alexander Hahne, Trans-Mann und Referent für sexuelle Gesundheitaus Berlin hatte „Einblicke in die Lebenswelten trans* und nicht binärer Jugendlicher und Herausforderungen im pädagogischen Alltag“ zum Thema.
Nachmittags hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, verschiedene Workshops zu besuchen. Alexander Hahne bot den Workshop „Methoden in der Arbeit mit trans* und nicht binären Jugendlichen“ an. Thomas Lehmann, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut aus Neunkirchen informierte im Workshop zu "Trans*geschlechtlichkeit in der Psychotherapie - Erfahrungen aus der Praxis“. Die Trans-Frau Thalia Menzel lud zu einer Kennenlern- und Fragerunde „Persönliches über das Leben Einer von Vielen“ ein.
„Der Fachtag war ein toller Erfolg, die Rückmeldungen zu den Vorträgen und Workshops sehr positiv“, freut sich Frank Kreutzer und dankt allen, die diesen Erfolg ermöglicht haben.