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HIV/Aids in Deutschland und im Saarland

Das Robert Koch-Institut (RKI: www.rki.de) hat Ende November seine Schätzung zur HIV/Aids-Situation in Deutschland und im Saarland veröffentlicht.

Es schätzt, dass Ende 2012 in Deutschland etwa 78.000 Menschen mit HIV und Aids leben, darunter etwa 14.000 deren Infektion noch nicht diagnostiziert wurde. Die Zahl der Neuinfektionen wird auf 3.400 geschätzt, 2011 waren es 3.300. Somit gibt es in diesem Jahr einen leichten Anstieg der Neuinfektionen bei einer insgesamt weitgehend stabilen Situation. Der Anstieg betrifft vor allem Männer, die Sex mit Männern haben (MSM) und zwar schwerpunktmäßig jüngere MSM in den neuen Bundesländern. Als wesentlichen Grund für den leichten Anstieg nennt das RKI die hohe Zahl an Syphilis-Infektionen. Die Syphilis erhöht die Übertragungswahrscheinlichkeit von HIV, auch dann wenn sich am Risikoverhalten insgesamt nichts ändert.

Im Saarland leben Ende 2012 schätzungsweise 760 Menschen mit HIV und Aids. Bei etwa 150 von ihnen wurde die Infektion bisher nicht diagnostiziert. Die Zahl der Neuinfektionen liegt wie im Vorjahr bei 30.

 

Hierzu meint Frank Kreutzer, Geschäftsführer der Aids-Hilfe Saar: „Die stabile Situation spiegelt die erfolgreiche HIV-Prävention der letzten Jahr wider. Sie zeigt uns auch, wie wichtig zielgruppenspezifische Prävention nach wie vor ist und dass wir in unseren Präventionsbemühungen nicht nachlassen dürfen. Zudem werden wir darin bestärkt, auch zukünftig andere sexuell übertragbare Infektionen wie die Syphilis in den Fokus unserer Aufklärungsarbeit zu nehmen. Unser Präventionsprojekt „Gudd druff!", das sich an Männer, die Sex mit Männern haben richtet, verfolgt diesen Ansatz bereits seit vielen Jahren erfolgreich.“

Die Schätzungen des RKI finden Sie hier.