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Welt-Aids-Tag: Das Robert-Koch-Institut veröffentlicht neue Daten zu HIV/Aids

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat eine neue umfassende Auswertung zur HIV/AIDS-Situation in Deutschland veröffentlicht. Die Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2024.

Im Saarland ist Zahl der Neuinfektionen mit geschätzt 20 konstant geblieben. Das RKI schätzt, dass Ende 2024 im Saarland 1.020 Menschen mit HIV lebten, 800 davon sind Männer. Bei etwa 70 Personen wurde die Infektion bisher nicht diagnostiziert wurde.

Deutschlandweit sind die Neuinfektionen allerdings leicht angestiegen und lagen etwa 200 über dem Niveau des Vorjahres. Bei Männern, die Sex mit Männern haben (MSM), ist die Zahl der geschätzten Neu­infektionen, von 1.200 im Jahr 2023 auf etwa 1.300 im Jahr 2024 gestiegen. Beim injizierenden Gebrauch von Drogen haben sich 2024 etwa 400 Menschen mit HIV infiziert. Hier gibt es seit 2010 einen kontinuierlichen Anstieg. Auch bei Personen mit einer Infektion auf hetero­sexuellem Weg zeigt sich ein leichter Anstieg. Die Zahl der Neu­infektionen lag hier bei etwa 590. Insgesamt lebten Ende 2024 in Deutschland 97.700 Menschen mit HIV. 77.500 davon waren Männern. 8.200 HIV-Infektionen waren noch nicht diagnostizier.

Sylvia Urban vom Vorstand der Deutschen Aidshilfe (DAH ) erklärt in der Pressemitteilung des Dachverbandes: „Der Anstieg ist noch moderat, aber sehr ernst zu nehmen. Wir müssen jetzt gut erprobte Maßnahmen verstärkt zum Einsatz bringen und neuen Anforderungen anpassen. Insbesondere Länder und Kommunen müssen mehr tun, statt weniger, wie es gerade an vielen Orten geschieht. Wo in Prävention und Drogenhilfe gekürzt wird, sind steigende Infektionszahlen die logische Folge. Kürzungen müssen zurückgenommen, Präventions- und Testangebote verstärkt werden, dann können die Zahlen auch bald wieder sinken.“

Frank Kreutzer, Geschäftsführer der Aidshilfe Saar betont:„Dass die Zahl der Neuinfektionen  entgegen dem Bundestrend im Saarland konstant geblieben sind, hängt auch damit zusammen, dass wir insbesondere vom Land aber auch vom Regionalverband und der Landeshauptstadt verlässlich gefördert werden und eine hohe Unterstützung und Solidarität aus Politik und Verwaltungen erfahren dürfen.“

Nach wie vor wurden allerdings ein Drittel aller neu ­diagostizierten HIV-Infektionen erst mit einem fortge­schrittenen Immun­defekt diagnostiziert, fast jede fünfte Infektion sogar erst mit dem Vollbild AIDS. Deshalb sind weitere Maß­nahmen notwendig, damit Menschen mit HIV früher von ihrer Infektion erfahren und eine Therapie erhalten können.

Die Schätzungen des Robert-Koch-Insitutes zu HIV/Aids in Deutschland und im Saarland (Stand: Ende 2024) finden Sie hier.