Bei der saarlandweiten Testwoche auf HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen ist sowohl die Zahl der Personen, die sich beraten und testen ließen, als auch die Anzahl der durchgeführten Tests im Vergleich zum Vorjahr deutlich angestiegen. Unter dem Motto „Aids & Co.: Lass dich testen – kostenlos“ hatten das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, die saarländischen Gesundheitsämtern und die Aids-Hilfe Saar e.V. im September bereits zum zweiten Mal die Testwoche durchgeführt.
„Erfreulich war insbesondere, dass sich erheblich mehr Personen als im Vorjahr neben HIV auch auf andere sexuell übertragbare Infektionen testen ließen“, erklärt der saarländische Gesundheitsminister Andreas Storm, der auch Schirmherr der Aktion ist. „Somit war unser Anliegen, die Aufmerksamkeit für andere sexuell übertragbare Infektionen zu stärken, erfolgreich.“
206 Frauen und Männer (2012: 178) nutzten während der Testwoche 2013 die Beratungs- und Testangebote der beteiligten Institutionen, ein Zuwachs von 15,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bei 177 Personen wurden insgesamt 486 Tests (Vorjahr: 378) auf HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen durchgeführt, eine Steigerung der Testzahl um 28,5 Prozent. Im Vergleich zu 2012 ließen sich also mehr Nutzerinnen und Nutzer zusätzlich auch auf sexuell übertragbare Infektionen testen. 29 persönliche Beratungen (Vorjahr: 24) fanden statt ohne dass ein Test durchgeführt wurde. Von einer Testung wurde in der Regel abgesehen, wenn kein Infektionsrisiko vorlag oder das Infektionsrisiko zeitlich nicht lange genug zurücklag, um ein aussagekräftiges Testergebnis zu erhalten. Weitere 131 Personen (Vorjahr: 146) ließen sich in der Testwoche telefonisch beraten.
Diagnostiziert wurden zwei HIV-Infektionen, eine akute Syphilis-Infektion, eine alte ausgeheilte Hepatitis B-Infektion sowie jeweils 2 akute Gonorrhoe- und Chlamydien-Infektionen.
„Im Saarland können grundsätzlich jederzeit kostenfreie, anonyme und streng vertrauliche Beratungs- und Testangebote in allen Landkreisen wahrgenommen werden“, so Minister Storm. „Mit der Testwoche wollen wir auf diese Angebote aufmerksam machen. Dies ist uns gelungen.“ Die regulären Beratungs- und Testzeiten sind auf www.aids.saarland.de und www.aidshilfesaar.de veröffentlicht.
„Es ist uns besonders wichtig, dass die Testangebote immer in eine Beratung eingebunden sind“, betont Frank Kreutzer, Geschäftsführer der Aids-Hilfe Saar e.V. „Das gibt uns die Möglichkeit, Wissen zu vermitteln und Irrtümer aufzudecken und gibt den Nutzern die Chance ihr Risikoverhalten zu reflektieren.“
Das Robert-Koch-Institut hat die Zahl der Menschen im Saarland mit HIV und Aids auf 760 geschätzt. Bei etwa 150 von ihnen wurde die Infektion bisher nicht diagnostiziert. Die Zahl der Neuinfektionen liegt wie im Vorjahr bei 30. Um aber diejenigen mit einem riskanten Sexualverhalten zu erreichen, ist es notwendig, auch weiterhin verstärkt präventive Kampagnen durchzuführen. Minister Storm abschließend: „In diesem Kontext sehe ich das Angebot der Kooperationspartner zum Test als einem wesentlichen Baustein zur Reduzierung von HIV, AIDS und anderen sexuell übertragbaren Infektionen.“
(Medien-Info des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie vom 08.10.2013)