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HIV-Neuinfektionen auch im Saarland rückläufig

Das Robert-Koch-Institut veröffentlichte am 22. November in seinem Epidemiologischen Bulletin die Schätzungen zur Entwicklung der HIV-Infektionen in Deutschland und den einzelnen Bundesländern für das Jahr 2017. Lagen die Neuinfektionen deutschlandweit seit 2014 bei jährlich 2.900 Fällen sanken sie im Jahr 2017 auf 2.700. Auch im Saarland sank die Zahl der Neuinfektionen von jeweils 30 in den letzten Jahren auf 25 in 2017.

Insbesondere bei der Gruppe der Männer, die Sex mit Männern haben, sind die Zahlen rückläufig. Der Ausbau zielgruppenspezifischer Testangebote und die hohe Testbereitschaft in dieser Gruppe zeigen Erfolg. Auch die Aids-Hilfe Saar unterhält mit „Test it!“ und der Kampagne „Gudd druff!“ ein Test- und Präventionsangebot für schwule und bisexuelle Männer. „Die aktuellen Schätzungen bestärken uns darin, unser hohes Engagement in diesem Arbeitsbereich unvermindert fortzusetzen.“, betont Frank Kreutzer, Geschäftsführer der Aids-Hilfe Saar.

Auf der frühere Behandlungsbeginn bei Menschen mit HIV zeigt Erfolg. Heute wird in der Regel sofort nach der Diagnose mit der Therapie begonnen. Unter erfolgreicher HIV-Therapie ist das Virus nicht mehr übertragbar, auch nicht beim Sex.

Die Aids-Hilfe geht davon aus, dass die inzwischen auch in Deutschland zu erschwinglichen Preisen verfügbare Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP) den Rückgang der Neuinfektionszahlen nachhaltig unterstützen wird. Bereits mehrere Tausend Menschen nehmen in Deutschland Medikamente zur Vorbeugung einer HIV-Infektion.

Allerdings gibt es immer noch eine hohe Anzahl nicht diagnostizierten HIV-Infektionen und viele erhalten ihre HIV-Diagnose erst wenn das Immunsystem schon fortgeschritten geschädigt ist. Das Robert Koch-Institut schätzt, dass im Saarland von den 850 Menschen, die Ende 2017 mit HIV infiziert waren, etwa 110 von ihrer Infektion nichts wissen. Bundesweit geht man davon aus, dass unter den 86.100 HIV-Infektionen rund 11.400 bisher nicht diagnostiziert wurden.

Die Aids-Hilfe Saar wirbt deshalb nachdrücklich dafür, dass Personen, die Risikokontakte hatten, sich auch auf HIV testen lassen. Im Saarland bieten alle Gesundheitsämter sowie die Aids-Hilfe Beratungen zu HIV sowie die Möglichkeit, sich kostenfrei, anonym und vertraulich auf HIV testen zu lassen. Das Testangebot der Aids-Hilfe richtet sich jedoch ausschließlich an Männer, die Sex mit Männern haben. Zudem sind auch in Deutschland inzwischen HIV-Selbsttests frei verkäuflich.

Auf www.aidshilfesaar.de/hiv-test bietet die Aids-Hilfe ausführliche Informationen zum HIV-Test, auch zu den Selbsttests, sowie den Testmöglichkeiten im Saarland.

(Presseinformation der Aids-Hilfe Saar e.V. vom 23.11.2018)