Die bundesweite Welt-Aids-Tags-Kampagne 2015 stellt die immer noch vorherrschende Diskriminierung von Menschen mit HIV in den Mittelpunkt. „Was macht ihr, wenn euer Stürmer HIV hat?“ – „Hoffentlich viele Tore!“ Diese und weitere Fragen bilden den Auftakt für die Kampagne zum diesjährigen Welt-Aids-Tag. Über die Frage-Antwort-Mechanik regen die Plakatmotive zum Nachdenken an: Wie reagierst du, wenn die Erzieherin deines Kindes in der Kita HIV-positiv ist? Wie, wenn du dich in einen HIV-positiven Menschen verliebt hast oder wenn dein bester Freund HIV hat?
„Die HIV-Infektion ist immer noch ein gesellschaftliches Tabu. Menschen mit HIV und Aids müssen mit deutlichen Einschränkungen und Benachteiligungen im privaten und beruflichen Bereich rechnen, wenn die Infektion bekannt wird.“, bestätigt Frank Kreutzer, Geschäftsführer der Aids-Hilfe Saar. „Der Kampf gegen Diskriminierung und Ausgrenzung ist ein Auftrag an uns alle. Menschen mit HIV brauchen unsere Unterstützung und Solidarität. Die Aids-Hilfe im Saarland stellt sich dieser Herausforderung seit nunmehr 30 Jahren.“
Nach Schätzungen des Robert-Koch-Institutes lebten Ende 2014 im Saarland 900 Menschen mit HIV. Bei etwa 140 von ihnen wurde die HIV-Infektion bisher nicht festgestellt. Deutschlandweit wird die Zahl der Menschen, die mit HIV leben, auf 83.400 geschätzt. Etwa 13.200 dieser HIV-Infektionen wurden bisher nicht diagnostiziert. Sowohl im Saarland mit 30 Neuinfektionen als auch bundesweit mit 3.200 Neuinfektionen blieben die Zahlen gegenüber dem Vorjahr unverändert. Damit liegt die Neuinfektionsrate insbesondere im europäischen Vergleich sehr niedrig. Die Aids-Prävention in Deutschland war und ist eine der erfolgreichsten Gesundheitskampagnen.
„Die aktuellen Schätzungen des Robert Koch Institutes zeigen nachdrücklich den Erfolg der Aids-Prävention und bestärken uns darin, unser hohes Engagement in diesem Arbeitsbereich unvermindert fortzusetzen.“, betont Frank Kreutzer. „Sorgen macht uns allerdings die Anzahl nicht diagnostizierten HIV-Infektionen. Wir müssen deshalb weiterhin dafür werben, dass Personen, die Risikokontakte hatten, sich auch auf HIV testen lassen. Die HIV-Infektion ist heute gut behandelbar. Je früher sie entdeckt wird, umso besser.“
Im Saarland bieten alle Gesundheitsämter sowie die Aids-Hilfe die Möglichkeit, sich kostenfrei, anonym und vertraulich auf HIV testen zu lassen. Das Angebot der Aids-Hilfe ist Teil der Präventionskampagne „Gudd druff!“ und richtet sich ausschließlich an Männer, die Sex mit Männern haben. Auf www.aidshilfesaar.de gibt es ausführliche Informationen zu den Testmöglichkeiten im Saarland.
Die Aids-Hilfe Saar wird rund um den Welt-Aids-Tag u.a. mit Aktionen am 28. November im Ikea Saarlouis und am 1. Dezember in der Fußgängerzone vor der Europagalerie in Saarbrücken auf die Lebenssituation von Menschen mit HIV hinweisen und Spenden für ihre Arbeit sammeln. Weitere Termine sowie Informationen zur HIV-Situation in Deutschland gibt es auf www.aidshilfesaar.de, Informationen zur Welt-Aids-Tags-Kampagne auf www.welt-aids-tag.de.
(Pressemitteilung der Aids-Hilfe Saar e.V. vom 27.11.2015)